Am Himmel über Slowenien

Zwei Crews des VAFC nutzen das schöne Zwischenhoch am 12. Juni 2020 und starten frühmorgens mit D-EUMC (Martin, Manuel) sowie D-ETGZ (Thomas, Martina) von Hohenems mit Destination Slowenien. Unsere Route führt via Innsbruck, Mittersil und Matrei nach Lienz (LOKL), wunderschön gelegen an der Drau und umrahmt von den eindrücklichen Osttiroler Dolomiten. Nach einer kurzen Pause heben wir wieder ab und folgen dem Flusslauf der Drau Richtung Klagenfurt. Bei guten VMC herrscht in der Region Villach reger Flugbetrieb mit Seglern, Paraglidern und Ultraleicht-Flugzeugen. Dank Wien Information sind wir darüber orientiert und wachsam. Türkis glitzern die Kärntner Seen in der Mittagssonne, ein wunderbares Bild! Südlich der Alpen erkennen wir die föhnbedingte Staubewölkung. Nach einem Midfield-Crossing in Klagenfurt (LOWK) reisen wir weiter der Drau entlang und nehmen Kurs auf Maribor (LJMB). Die Übergabe an Ljubliana FIS klappt perfekt; man erwartet uns schon und kennt die Details aufgrund der Flugpläne. Maribor Tower regelt den gemischten Verkehr im Anflug gelassen: «D-ETGZ, you are number 2 behind an ultralight aircraft. Confirm in sight. Reduce speed and make some s-turns on the final”. Der Empfang nach der Landung durch eine junge Dame im Follow-me ist ausgesprochen sympathisch. Wir geben neue Flugpläne auf und starten auf Piste 14, danach Linkskurve und Ausflug in Richtung Nordost. Auf Wunsch von Manuel umrunden wir den Flugplatz Murska-Sobota (LJMS), der über zwei gekreuzte Graspisten verfügt, um anschliessend retour via Maribor und einem Midfield-Crossing in Ljubliana unser Tagesziel Portoroz (LJPZ) anzusteuern. Ljubliana FIS begleitet uns, bis wir schliesslich nahe Divaca an Portoroz Tower übergeben werden. „Direct to righthand downwind runway 33“ lautet die Anweisung. Der Platz ist belebt. Offenbar hatten auch einige andere Piloten die Idee, das günstige Wetterfenster für einen «Hüpfer» ans Meer zu nutzen. Nach der Landung verzurren wir unsere beiden Flugzeuge in der vom jüngsten Regen durchweichten Wiese. Ein Shuttlebus bringt uns in das malerische Küstenstädtchen Piran, wo wir das mediterrane Flair und köstlichen Fisch, «Catch of the day», im Restaurant Pavel 2 geniessen

Der nächste Morgen begrüsst uns mit Sonnenschein und blauem Meer. Aufgrund der Wetterbriefings vor der Reise haben wir uns zum Ziel gesetzt, bis spätestens 13 Uhr LT in Hohenems zu landen, um sicheren zeitlichen Puffer zu haben vor den spätnachmittags angekündigten Gewittern. Nach einem weiteren gründlichen Wettercheck entschliessen wir uns, für den Rückflug die Direttissima zu wählen. METARS und Radarbilder zeigen niedrige, aufgelockerte Bewölkung auf dem südöstlichen Teil der Route, anschliessend gutsichtige VFR-Bedingungen bis nach Hause. Nach dem Take-off  fliegen wir über den Vicky-Point und Triest und steigen nach Freigabe durch Ronchi Radar zunächst auf 8000 ft, um die vor den Bergen angestaute, etwa 4000 ft tiefe SC-Bewölkung zu überwinden. Im Steigflug erkennen wir in der Ferne bereits den markanten Gipfel des Grossglockners. Kurzerhand ändern wir den Flugplan in Abstimmung mit der FIS «direct to LOIH», überqueren die julischen Alpen, fliegen über das Pustertal vorbei an den Dolomiten und schliesslich über Timmelsjoch und Arlberg im entspannten Reiseflug mit grossartigen Ausblicken. Seiten-Rückenwind verkürzt unsere Flugzeit auf nur rund 2 Stunden vom slowenischen Mittelmeer nach Vorarlberg.

Fazit: Slowenien ist landschaftlich reizvoll, sympathisch und immer wieder eine Reise wert!

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